Der Literaturnobelpreis geht in diesem Jahr an den japanischstämmigen Briten Kazuo Ishiguro, am bekanntesten wohl für seinen mit Anthony Hopkins in der Hauptrolle verfilmten Roman "The Remains of the Day." Den hatte überhaupt keiner im Visier, und nach der ersten Verblüffung kann man sagen: sicher keine schlechte Wahl.

(Ich halte es zwar immer noch für eine schreiende Schande, daß Pynchon, De Lillo und N'gugi wa Thiong'o noch immer nicht mit dem höchsten Literaturpreis der Welt ausgezeichnet wurden, aber was soll man noch klagen...)

Wer noch nichts von Ishiguro gelesen hat, dem kann ich, als ausgesprochener Kurzgeschichtenleser, seine Collection "Nocturnes" (2009) wärmstens ans Herz legen, fünf locker verbundene Erzählungen zum Thema Musik.

Übrigens ist er auch einer der zunehmenden Anzahl von Mainstream-Autoren, die hochinteressante SF-nahe Bücher geschrieben haben. Hier wäre der Roman "Never Let Me Go" (2005) zu nennen, der auch für den Arthur C. Clarke Award nominiert war. Nach der Auszeichnung für Doris Lessing ist erneut ein Abglanz höchster literarischer Ehren auf die Science Fiction gefallen.

Ich bin so dreist und fasse dies als eine genugtuende Bestätigung für die Thesen meines Artikels "Die neue Annäherung von Science Fiction und Literatur" auf. So ganz kommt die Welt an unserem Schmarrn nicht mehr vorbei ;-)